Citypassage

Rebellion der Strassenkünstler

1993

Die neue Bahnhofspassage wird eröffnet. Für den Festakt wird ein Strassenkünstlerwettbewerb veranstaltet, der live im Fernsehen übertragen wird. Auf diese Weise kommt die Cityvereinigung zu einem preiswerten Fest, der Stadtpräsident samt Gattin zu einer Fernsehansprache und die engagierten Künstler:innen zu dem Irrglauben, sie könnten hier den entscheidenden Grundstein für ihre Karriere legen. Doch statt mit einem saftigen Preis wird der Sieger:in nur mit Ruhm belohnt. Sein Instrument landet in einem Schaukasten und so langsam dämmert es den Strassenmusikanten: Dieser Wettbewerb ist lanciert worden, um sie vom Bahnhof fernzuhalten. Als der Trompeter Joe mit seinen Freunden das beschlagnahmte Instrument wieder zurückerobern will, eskaliert die Situation vollends. Die Polizei greift ein, die Präsidentengattin landet unverhofft bei den Verfolgten und verliebt sich Hals über Kopf in Joe. Was zuerst wie eine Entführung aussieht, endet schliesslich in einer romantischen Liebesgeschichte. Daran können auch der wutentbrannte Lokalpolitiker:innen und die Fernsehvertreter:innen nichts mehr ändern.

Als Bühnenbild dient noch einmal das Baugerüst, das mit Marmorfolie überdeckt wird. Auf der linken Bühnenseite steht ein Gerüstturm, über den ein langes Hochseil gespannt wird. Damit lässt sich über den Köpfen der Zuschauer der Stunt mit dem Drehfahrrad vollführen. In der Mitte der Bühne befindet sich eine schräge Ebene mit Öffnungen für Auftritte aus dem Untergrund, ein Lift für zwei Personen ist frontal montiert und oben am kaschierten Baugerüst befindet sich eine Balustrade. Die Rolltreppe aus dem Stück UNIFORM wird durch zwei zusätzliche Elemente erweitert, sodass man damit bis auf die Balustrade gelangt.