Baustelle

Ein komödiantisches Aktionstheater

1989 – 1990

Heute wird der Grundstein des Neubaus «Zum Mieterglück» gelegt. Vor dem Baugerüst hält ein Spekulant, hofiert von seinem Adjunkten, eine Rede. Darin preist er die vielen Vorzüge seiner Überbauung an. Gestört wird der Festakt durch eine skurrile, ältere Dame, die diesen verheissungsvollen Worten keinen Glauben schenken kann.

Die Bauarbeiten sind in Verzug. Weshalb das so ist, wird klar, wenn man die Handwerker etwas genauer unter die Lupe nimmt. Da ist zum Beispiel Hugo, der den Balken, auf dem er sitzt, gekonnt und zielsicher absägt. Oder Gnagi, die so dünn und leichtgewichtig ist, dass sie schon beim Händeschütteln auf und davon fliegt. Auch Rudolf, der Elektriker, trägt seinen Teil zum Misslingen des Vorhabens bei, indem er einen Kabelbrand und Kurzschluss auslöst. Und dann ist da noch der singende und tanzende Malermeister, der seine Kollegen lieber zum Fröhlichsein statt zum Arbeiten verführt. Der Polier hat also alle Hände voll zu tun, um seine Arbeiter einigermassen im Griff zu haben.

Als er vom Spekulanten dann noch den zusätzlichen Auftrag erhält, die alte Querulantin zu entfernen, die auf der Baustelle einziehen will, kapituliert er. Es kommt zu einem feuchtfröhlichen Bündnis zwischen der skurrilen Alten und den Bauarbeitern. Gemeinsam beschliessen sie, dem Spekulanten die Hölle heiss zu machen. Die Funken stieben und läuten schliesslich ein explosives Finale ein.

Als Bühne dient ein dreistöckiges Baugerüst, welches Hunderten von Zuschauern eine gute Sicht auf das Geschehen bietet. Auf der linken Seite befindet sich eine drehbare, sieben Meter lange Leiter. Ein Flaschenzug in der Mitte zieht nicht nur diverse Gegenstände, sondern auch streitende Bauarbeiter in luftige Höhen.

BAUSTELLE erhielt am «Festival National des Artistes de Rue» in Châlons-sur-Saône den ersten Preis.